Der Präsident des Bundesamtes für sichere Endlagerung (BASE) hat der Süddeutschen Zeitung vom 15.10.2020 ein Interview gegeben. Er kritisiert das vorzeitige Ausscheiden von Gorleben. Er sieht darin eine Belastung für das weitere Verfahren bei der Suche nach einem Endlagerstandort.
Wolfram König ist als Chef der Aufsichtsbehörde für das gesamte Suchverfahren und auch für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Wenn er in der Presse die für die Auswahl verantwortliche Bundesgesellschaft (BGE) angreift, diskeditiert er das Verfahren auf den ersten Metern. Aus welcher Rolle heraus er spricht und welches Ziel er mit diesem Interview verfolgt, ist nicht ersichtlich.
Er unterstellt der BGE durch den Ausschluss von Gorleben schon im 1. Schritt das Auswahlverfahren zu belasten. In dem Interview behauptet er, dass der Ausschluss von Gorleben nicht ausreichend begründet worden ist und greift die BGE somit in der Öffentlichkeit an. Gleichzeitig fordert er Vertrauen in das Verfahren.
Aus dem Zwischenbericht der BGE geht klar hervor, dass von anfangs betrachteten 139 Salzstöcken 79 aus geologischen Gründen entsprechend der gesetzlichen Vorgabe aussortiert wurden.
Er wirft der BGE vor, dies ohne Öffentlichkeitsbeteiligung getan zu haben. Das ist eine Kritik am Gesetz, die zuvor von Wolfram König noch nicht geäußert worden ist. Im Gegenteil hat er das neue Gesetz und das Verfahren bisher immer vehement verteidigt.
„Wenn ein Bundesamt eine Bundesgesellschaft öffentlich so angreift, mache ich mir Sorgen um das weitere Verfahren“, fasst Asta von Oppen als atompolitische Sprecherin der Wendlandgrünen zusammen. „Wolfram König liefert Söder und anderen mit dem Interview politische Munition und untergräbt die Arbeit der Bundesgesellschaft!“