Am 5. Oktober war die Bundesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Ricarda Lang MdB, zu Gast in der Kulturbarbarei in Grabow. In einem Townhall-Format stellte sie sich gemeinsam mit der Wahlkreiskandidatin Miriam Staudte MdL den Fragen der Zuschauer*innen.
In ihrer politischen Rede ging Ricarda besonders auf die Gerechtigkeitsfrage in unserem Land ein, die vor allem beim Kampf gegen die Klimakrise zu Tage tritt. Sie führte aus, dass die Vorgängerregierungen im Bund ohne Grüne Beteiligung die Energiewende nicht angepackt, sondern im Gegenteil die Abhängigkeit von fossilen Trägern immer weiter gesteigert haben, sodass wir uns jetzt in der Energiekrise befinden. Diese Krise trifft viele Menschen mit kleinem und mittlerem Einkommen sehr hart. Hier machte sie deutlich, dass es kurzfristig Entlastungspakete und mittelfristig den konsequenten Ausbau der Erneuerbaren Energien braucht, mit denen wir uns unabhängig von Autokratien machen.
Ricarda machte darauf aufmerksam, dass eine Bundesregierung mit Grüner Beteiligung auch starke Landesregierungen braucht, um den Kampf gegen die Klimakrise gemeinsam zu meistern. Das wurde besonders an dem Beispiel des Windkraftausbaus in den Bundesländern deutlich. So sollen die Länder die von der Bundesregierung geforderten zwei Prozent zur Verfügung stellen. Manche Länder haben aber Schwierigkeiten, das politisch umzusetzen, sodass statt der zwei Prozent auch nur 1,8 Prozent freigegeben werden könnten.
Wie kann feministische Kommunalpolitik gestaltet werden? Dies war eine der vielfältigen Frage aus dem Publikum zu der Ricarda erklärte, dass es erste Ansätze sind, den ÖPNV und die Infrastruktur nach den Bedürfnissen aller Geschlechter auszurichten. Vor allem in den Finanzausschüssen können Frauen die Hebel in Bewegung setzen und die finanziellen Mittel gerechter verteilen.
Besonders kritische Fragen kamen von den im Raum anwesenden Bäuer*innen die offenbar dem Verein „Land schafft Verbindung“ nahestehen. Sowohl Miriam als auch Ricarda machten deutlich, dass wir Grüne genauso hinter konventionellen wie Biolandwirt*innen stehen und Klima- und Artenschutz dafür sorgen, dass weiterhin eine Grundlage für Landwirtschaft gesichert werden kann. Miriam betonte, dass die Landwirtschaft schon heute besonders stark unter dem Klimawandel leide und sie mit den Grünen dafür kämpfen werde, Lösungen zu finden, den Klimaschutz und den Erhalt einer zukunftsfähigen Landwirtschaft gemeinsam zu denken.
Zum Abschluss warb Ricarda für starke Grüne im nächsten niedersächsischen Landtag, um die Stillstandskoalition aus SPD und CDU in Hannover abzuwählen und endlich für einen Aufbruch in Niedersachsen zu sorgen.