GRÜNE fordern größere Flugbeschränkungsgebiete um AKW
In der vergangenen Nacht wurde das größte europäische Atomkraftwerk Saporischschja (Zaporizhzhya) nahe der gleichnamigen ukrainischen Stadt von russischen Angreifern gezielt attackiert. Nebengebäude fingen Feuer. Der Brand konnte nur unter Gefahren gelöscht werden, denn die Feuerwehr stand ebenfalls unter Beschuss. Nach aktuellen Meldungen soll das Gelände in russische Hände gefallen sein.
Miriam Staudte, regionale Landtagsabgeordnete der Grünen sagt: „Wir haben durch den Angriff auf das AKW Saporischschja gesehen, dass Putin Atomkraftwerke bewusst in seine Kriegsplanung einbezieht. Aus einer abstrakten Gefahr ist ein reales Risiko geworden. Wer mit Nuklearwaffen droht, macht auch vor der gezielten Beschädigung von Atomkraftwerken keinen Halt. Putin scheut keine Gefahren und kennt keine Grenzen mehr.“
Staudte fordert auch Konsequenzen für die hiesige Politik: „Wir müssen die Gefahrenlage auch in Deutschland dringend neu bewerten. Eine Ausweitung von Flugbeschränkungsgebieten um aktive Atomkraftwerke und solche, die zwar stillgelegt, aber noch nicht brennstofffrei sind, ist aus Gründen der Vorsorge leider notwendig. Auch wenn die Gefahr in Deutschland verglichen mit der Ukraine deutlich geringer ist, muss jedes vermeidbare Risiko reduziert werden.“ Zum Hintergrund: Atomkraftwerke in Deutschland sind nicht vollständig vor dem gezielt herbeigeführten Absturz eines Passagierflugzeugs geschützt. Derzeit beträgt der vorgeschriebene seitliche Ausdehnung von Flugbeschränkungsgebieten um Atomkraftwerken 3-4 Kilometer und ca.700-800 Meter in der Höhe. Diese Entfernung wird in kürzester Zeit überwunden.
Auch im Hinblick auf andere Atomanlagen wie das Zwischenlager in Gorleben fordert Staudte eine schnellere Härtung vor Anschläge.
Die Grünen-Abgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende sagt grundsätzlich: „Jegliche Diskussionen um Laufzeitverlängerungen verbieten sich in der neuen, aktuellen Sicherheitslage.“