Bekannt sind vergilbte Fotos vom 9.11.38: johlende Schergen des braunen Regimes plündern Geschäfte, zünden Synagogen an, begehen Gewalt und Mord an Jüdinnen und Juden. Viele Menschen stehen rundherum und gaffen. Ist das vorbei? Wir befinden uns in einer Lage in der Ausgrenzungen und Verletzungen passieren – hier und jetzt. Pläne zur Wiederbelebung und Umsetzung völkischer Ideen liegen schon in den Schublade
„Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen.“ – Primo Levi
Angesichts des die Gesellschaft spaltenden Giftes dürfen wir uns nicht schon wieder in der schweigenden Mehrheit verstecken, sondern müssen aufstehen und beherzt den Schulterschluss mit denjenigen wagen, die aus unseren Reihen ausgesondert werden sollen. Hände verschränken und gemeinsam bewegen!
Wir schließen uns dem Aufruf an: nie wieder ist jetzt!
Um dies zu untermauern, haben wir anlässlich der Reichspogromnacht vor 85 Jahren heute in Dannenberg Stolpersteine geputzt, Blumen niedergelegt und den Opfern der Shoa gedacht.
Vor der Marschtorstraße 4:
Selma Wolff
geb. Bornheim
Jg. 1869
Flucht 1938
Uruguay
Ernst Wolff
Jg. 1898
Flucht 1938
Uruguay
Lotte Wolff
geb. Harff
Jg. 1906
Flucht 1938
Uruguay
Hans Wolff
Jg. 1932
Flucht 1938
Uruguay
Vor der Bahnhofstraße 5:
Wir freuen uns, dass hier schon jemand fleißig war und vor uns geputzt hat. Hier haben wir Blumen niedergelegt und eine Kerze aufgestellt.
Dr. Otto Karl Friedländer
Jg. 1890
Flucht 1933
Jugoslawien
Deportiert 1943
Theresienstadt
Ermordet 1943
Magdalena Friedländer
geb. Kramer
Jg. 1894
Flucht 1933
Jugoslawien
Mit Hilfe befreit/überlebt
Lilly Friedländer
Jg. 1919
Flucht 1933
Jugoslawien
Mit Hilfe befreit/überlebt