Endlich! Am 15. April werden die verbliebenen drei Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet. Das ist für die Wendland-Grünen ein Grund zum Freuen, aber nicht zum Feiern. Zu groß ist die Altlast, die diese Hochrisikotechnologie mit ihrem Atommüll zurück lässt, gerade auch für Lüchow-Dannenberg mit seinem Zwischenlager. Hinzu kommt die Sorge um die Entwicklung in den Nachbarländern, die weiter auf Atomkraft setzen und die ewig Gestrigen in Deutschland, die weiter von Atomkraft träumen.
Gorleben war einer der zentralen Orte der Auseinandersetzungen um die Atomkraft. Der hiesige Widerstand auf Straßen, Schienen und vor Gerichten hat einen großen Beitrag zum Ende der Atomkraft geleistet. Damit verbunden sind auch die Namen der inzwischen verstorbenen Frauen Lilo Wollny, Marianne Fritzen und Undine von Blottnitz, die in diesem langen Kampf gegen starke Lobbyinteressen für unsere Partei in unterschiedlichen Parlamenten gestritten haben und an die wir an diesem Tag auch denken.
Trotz des hart erkämpften Erfolges sind noch viele Fragen offen: Die Endlagerung der riesen Menge strahlenden Atommülls ist noch lange nicht gelöst. Es ist zu befürchten, dass die Castoren aus Gorleben erst zum Ende dieses Jahrhunderts abtransportiert werden. Aus der Zwischenlagerung wird eine Langzeitlagerung mit den offenen Fragen zur Sicherheit.
Kreisvorsitzender der Wendland-Grünen Eckhard Tietke: „Aus ursprünglich maximal 40 Jahren Zwischenlagerung würden so über 100 Jahre. Wenn nicht ein neues Konzept mit dem Nachweis der Langzeitsicherheit auf den Tisch kommt, werden wir wieder vor Gericht und auf die Straße gehen.
Es kann auch nicht sein, dass Deutschland über die Urananreicherung in Gronau und die Herstellung von Brennelementen in Lingen weiter am Atomgeschäft beteiligt ist.“