Beratungsstelle Violetta in Dannenberg – Grüne fordern Planungssicherheit – Die Wendlandgrünen

Beratungsstelle Violetta in Dannenberg – Grüne fordern Planungssicherheit

Der Kreistagsabgeordnete Matthias Gallei und die Landtagsabgeordnete Miriam Staudte (beide Bündnis90/Die Grünen) machen Druck beim Land, der Beratungsstelle gegen sexuelle Gewalt in Dannenberg endlich Planungssicherheit zu verschaffen. Bereits seit 1993 bietet die Beratungsstelle Violetta nahe dem Ostbahnhof in Dannenberg von Gewalt betroffenen Frauen und Mädchen Unterstützung in schwierigen und bedrohlichen Lebenssituationen. Im Rahmen des Bundesprojekts „Wir vor Ort gegen sexuelle Gewalt“, an dem Violetta seit zwei Jahren teilnimmt, können sich alle Kinder und Jugendlichen, die von sexueller Gewalt betroffen sind – also auch Jungen – an die Beratungsstelle wenden. Der Beratungsbedarf ist – das hat das letzte Jahr gezeigt – durchaus vorhanden. Da die Förderung durch den Bund aber Ende kommenden Jahres ausläuft, ist unklar ob das Angebot aufrechterhalten werden kann (EJZ berichtete, 16.06.2020).

Bereits Ende vergangenen Jahres hatte die Landtagsabgeordnete der Grünen daher eine Anfrage an die Landesregierung gestellt, wie die Finanzierung des ausgeweiteten Beratungsangebots gesichert werden könnte. In der Antwort aus dem Sozialministerium hieß es lediglich, Aussagen zur Anschlussförderung für das Projekt seien noch nicht möglich. Später erklärte die Ministerin, die Beratungsstelle möge sich im ersten Quartal 2021 nochmal mit dem Ministerium in Verbindung setzen.

Den Grünen Gallei und Staudte ist das zu spät. „Die Beratungsstelle braucht dringend Planungssicherheit für ein so wichtiges Projekt. Bei befristeten Projekten besteht immer die Gefahr, dass eingearbeitetes, hoch qualifiziertes Personal sich sicherere Stellen sucht. Beteuerungen der Landesregierung, die Bekämpfung häuslicher und sexueller Gewalt sei ihr ein wichtiges Anliegen, reichen einfach nicht. Es lässt Angestellte und Betroffene in der Luft hängen.“ 

Eine Schwierigkeit bei der Weiterfinanzierung stellt eine Landesrichtlinie dar, die eine Doppelförderung aus unterschiedlichen Töpfen ausschließt. Die Arbeit der Beratungsstelle wird derzeit aus Landesmittel für Maßnahmen für Frauen und Mädchen die von Gewalt betroffen sind, gefördert. Deshalb kann die Beratungsstelle keine Förderung für ihr ausgeweitetes Beratungsangebot auch für Jungen aus dem Topf für Maßnahmen des Kinder- und Jugendschutzes erhalten.

Staudte hat daher der Ministerin nochmals einen Brief überreicht, sich zeitnah um eine Lösung zu bemühen. „Sexuelle Gewalt ist ein sehr sensibles Thema, dass sowieso schon viel zu häufig unter den Tisch gekehrt wird. Und Beratungsangebote speziell für Jungen und junge Männer sind rar – dabei ist die Dunkelziffer hier besonders hoch.“ Matthias Gallei ergänzt: „Auch die Präventionsarbeit ist enorm wichtig, um Kinder, aber auch Eltern und Erziehende zu sensibilisieren. Wir brauchen deshalb weiterhin niedrigschwellige Angebote – für alle!“

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